Münzen

Münztreppe

"Zeitsprung" an der Münztreppe

Das neueste Mosaik-Kunstwerk der Stadt Pirmasens wird am Donnerstag, den 1. August 2024 eingeweiht und alle dürfen mitfeiern. 
Das Kunstwerk befindet sich an der Stützwand der Münztreppe in der Bahnhofstraße in Pirmasens und begrüßt alle Besucher der Stadt. 

Das Konzept und die Umsetzung stammt von der Pfälzer Mosaik-Künstlerin Tanja Lebski aus Altleiningen. Sie setzte als Projektleiterin das Kunstwerk innerhalb eines halben Jahres in Zusammenarbeit mit dem pirmasenser Stadtmarketing und dem Tiefbauamt um. 


Bedeutung des Kunstwerkes Zeitsprung

Das künstlerische Konzept für die Stützwand der Münztreppe sieht eine raumgreifende und inhaltlich mehrschichtige Gestaltung vor.

Mit dem Blick auf die komplette Mauer ist ein großes Szenario ersichtlich.

Ein schaukelndes Mädchen, welches aus einer scheinbaren Öffnung der Wand herausschwingt und dabei einen „Schlabbe“ verliert, versinnbildlicht die jungen Frauen, die die „Schlabbe“ verkauften nach der Blüte der Garnisonszeit und quasi den Grundstein für die Schuhmachertradition in Pirmasens gelegt haben.

Durch das jüngere Alter des Mädchens und die Symbolik des Schwingens soll eine Verknüpfung hergestellt werden mit der Idee eines jungen und frischen „neuen“ Pirmasens.

Die Öffnung lässt einen Blick in einen Himmel-Wasser-Verlauf zu, der in eine Vergangenheit weist und als „Zeitfenster“ fungiert. Dort schwingt das Mädchen heraus, um vor dem Hintergrund der Betonmauer das Jetzt darzustellen. Hier deutet sich schon der beginnende Aufschwung an, welcher auf eine positive Zukunft verweist.

Die rechteckige Fläche suggeriert im oberen Bereich einen Himmel, der sich nach unten hin zu einer Wasserfläche wandelt und dann quasi „austropft“ in runde, grüne Flächen.

Das Thema der Kreisfläche wird auf der gesamten Mauer weitergeführt. So wird formal das Rechteck aufgelöst in viele kleinere farbige Kreisflächen, welche den Raum mit Leichtigkeit bespielen und von der Schwere der Betonplatten ablenken. Elf dieser Flächen sind mit Themen aus der Historie individuell gestaltet.

Die Kreisflächen können auch als Münzen gedeutet werden. Erst bei näherer Betrachtung zeigen sich in den „Münzflächen“ Details. Die Darstellungen mit ihren Texten, Frage- und Ausrufungszeichen ziehen den Betrachter in eine weitere, zur Reflexion auffordernde Wahrnehmungsebene hinein. So sind die Anspielungen und Gedankenverknüpfungen die eigentliche lebendige Gestaltung, die in meinem „Zeitsprung“-Konzept wirkt.

Eine interessante Veränderung der Wahrnehmung geschieht bei Dämmerung und im Dunkeln, wo die Linierungen und die Münz-Texte aus nachtleuchtendem Glas dann türkis leuchten und schwebend erscheinen.

Das Konzept ist offen für das Hinzufügen weiterer „Münzen“, die zum Thema
„neues“ Pirmasens passen. Diese sollen in Workshops oder Mitmach-Aktionen von Pirmasensern hergestellt werden. 

Über Zeit und auch Raum hinaus, kann das künstlerische Konzept des „Zeitsprungs“ wirken und gelebt werden.