Blick auf das Rathaus am Exerzierplatz

Weit mehr als bloßer Baustein der Energieversorgung

Mit dem langfristigen Ziel, energieautark zu werden, setzt sich die westpfälzische Stadt Pirmasens schon lange mit heute so topaktuellen Themen wie Energieeffizienz und Klimaschutz auseinander. Schrittweise sind auf diesem Weg bereits richtungsweisende Konzepte verabschiedet und zahlreiche Maßnahmen umgesetzt worden, die ganzheitlich Erfolg haben und dabei nicht nur dem Klimawandel entgegenwirken, sondern zugleich auch die Versorgungssicherheit erhöhen und die Steuerlasten senken. Vor diesem Hintergrund ist jetzt im Stadtgebiet auf dem 13 ha großen Gebiet der ehemaligen Hausmülldeponie Ohmbachtal eine Freiflächen-Photovoltaikanlage in Echtbetrieb gegangen. Diese verfügt über eine 2,3 ha große Modulfläche, die auf einem 4,5 ha großen Belegfeld installiert ist. Bei optimaler Einstrahlung der Sonne werden hier jährlich rund 5 MWp (5 Mio. kW) in der Spitze erzeugt. Zunächst erfolgt eine Einspeisung ins öffentliche Stromnetz. Angedacht ist jedoch bereits der Direktanschluss an den nur etwa zwei Kilometer entfernten

Energiepark Winzeln, um dort insbesondere den Solarstrom für die Elektrolyse zur Herstellung von Wasserstoff zu liefern – Stichwort grüner Wasserstoff – und weitere Perspektiven für integrative Energiekonzepte zu eröffnen.

Für Planung und Bau der Anlage wurde die SUNfarming GmbH aus Erkner bei Berlin beauftragt. Der erfahrene Spezialist für Photovoltaikanlagen hat in das Projekt 3,6 Mio. Euro investiert, bleibt Eigentümer der Anlage und wird dort auch

Service, Wartung und Überwachung selbst übernehmen. Das zur Erzeugung von Solarstrom genutzte Areal soll nun Blühstreifen erhalten, damit in Zusammenarbeit mit lokalen Imkern Honig erzeugt werden kann. Außerdem ist auf der ehemaligen Deponiefläche an eine Schafweidung gedacht. Vor dem Hintergrund der durchweg positiven Erfahrungen mit SUNfarming prüft die Stadt Pirmasens eine Ausweitung des Konzepts auf ihre kommunalen Parkplatzflächen.


„Mit der Freiflächen-Photovoltaikanlage können wir gleich zweifach punkten: Zunächst einmal leisten wir einen nicht unerheblichen Beitrag zur klimafreundlichen und flächensparenden Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien“, freut sich Michael Maas, Bürgermeister der Stadt Pirmasens. Berechnungen von SUNfarming zufolge spart die Anlage jährlich etwa 2.470 t CO2 ein – damit können rechnerisch 823 PKW mit je 20.000 km Fahrleistung ihren CO2-Ausstoß ausgleichen oder 2.000 Haushalte mit 2.500 kWh klimaneutralem Strom versorgt werden. „Gleichzeitig haben wir das ökologisch vorgeschädigte Gebiet der ehemaligen Hausmülldeponie Ohmbachtal einer sinnvollen alternativen Nutzung zugeführt – auch wenn die zu überbrückenden 70 m Höhenunterschied eine echte Herausforderung darstellten.“