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Gersbach
Ortsbezirk Gersbach
Einer der westlichen Vororte von Pirmasens ist Gersbach.
Handwerksbetriebe und größere gewerbliche Ansiedlungen sind vorhanden. Einige Geschäfte zur Deckung des täglichen Bedarfs sind im Nachbarortsbezirk Winzeln vertreten.
Umgeben ist Gersbach, dessen Name vom gleichnamigen Bach herrührt, ebenso wie die meisten Ortsbezirke der Stadt Pirmasens von einer schönen Landschaft mit Wäldern, Tälern und vielen Wanderwegen. Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Naturdenkmal Hexenklamm.
Ein Großteil der Geschichte Gersbachs liegt im Dunkeln. Eine umfangreiche Ortschronik, die Aufschluss über Jahrhunderte hätte geben können, ist 1945 verloren gegangen. Doch weiß man von einer Urkunde aus dem Jahr 1225, in der der Ort als „Gerlisbach“ erwähnt ist. Männer mit „Geren“ wohnen dort, mit Speeren also, der alten germanischen Wurf- und Stoßwaffe. Am 5. August 1345 wird in einer Urkunde der Edelmann Johann de Gerspach ausgewiesen, der dem Amt Lemberg botmäßig ist. Auch unterhält er enge Beziehungen zum Kloster Hornbach. Sein Familienwappen zeigt drei Pfeile, von rechts oben nach links unten führend, auf die Zunft der „Pfeilsticker“, der Pfeilmacher, hinweisend.
Die Ansiedlung, die sich zwischen Hügeln um eine lebenserhaltende Bergquelle, den heutigen Dorfbrunnen, ausbreitet, ist jedoch viel älter, als die Urkunden ausweisen. Frühgeschichtliche Funde in den Gemarkungsteilen „Bildstöckl“ und „Eselskopf“ sowie ein römisches Felsenbild, das aber leider bei Westwallbefestigungen zerstört wird, zeugen von früher Besiedlung.
Der Dreißigjährige Krieg entvölkert Gersbach. Aber schon 16 Jahre nach Friedensschluss siedeln sich um die eingefasste Quelle wieder Menschen an. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt mit Landwirtschaft, Jagd und Weberei. Als Dorf der Ackerer und Weber ist Gersbach bis ins 18. Jahrhundert im Umkreis bekannt. Heute noch führt eine Anzahl von Familien den Namen Weber.
Im 19. Jahrhundert vollzieht sich die Wandlung vom Dorf der Ackerer und Weber zur modernen Gemeinde. Die Landwirtschaft allein kann auf der 480 Hektar großen Gemarkung die Bewohner nicht mehr ernähren. Zwar wird 1884 bereits die erste Mähmaschine eingeführt, doch schon wenige Jahre später gibt es Versuche, Schuhe zu fabrizieren.
Heute arbeiten von den Einwohnern nur noch wenige in der Schuhfabrikation.
Die beiden Weltkriege treffen die Bewohner Gersbachs hart. Im Ersten Weltkrieg sind 22, im Zweiten Weltkrieg 73 Tote zu beklagen.
Symbol eines neuen aufblühenden Gersbachs wird ein neues Wappen. Statt der kriegerischen Pfeile der einstigen Herren zeigt das Wappen einen schwarzen Stiefel mit rotem Aufschlag, dahinter einen roten Querbach auf goldenem Grund.
Gersbach wird zum bevorzugten Wohnort. Die landschaftlichen Schönheiten der Umgebung sind verlockend.
Als selbständige Gemeinde ist jedoch Gersbach auf die Dauer nicht konkurrenzfähig. Am 23. April 1972 erfolgt die Eingemeindung nach Pirmasens.
Heute sind im Ortsbezirk noch der Sportverein, der Tischtennisclub, der Tennisclub, der Verein der Hundefreunde, der Obst-und Gartenbauverein, der Kaninchenzuchtverein und die Landfrauen präsent. Die Gersbacher Senioren treffen sich regelmäßig im Sportheim.
Darüber hinaus ist die Dorfjugend sehr engagiert.