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Fehrbach
Ortsbezirk Fehrbach
Der Stadtteil Fehrbach hat bis heute seinen dörflichen Charakter bewahrt und ist gleichzeitig gut ans Fernstraßennetz angebunden. Neu- und Altbürger finden dort eine funktionierende Infrastruktur. So besitzt Fehrbach eine Grundschule, einen Kindergarten und eine Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften. Seine gesellschaftliche und soziale Struktur ist durch ein vielfältiges Vereinsleben geprägt. Im Dorfmittelpunkt befindet sich der Dorfbrunnen mit anschließendem Park und dem alten Schulhaus.
Für Bauwillige bietet Fehrbach 11 Bauplätze im derzeit in der Erschließung befindlichen Neubaugebiet „Am Rehbock 2. Bauabschnitt“. Zudem wurde erst kürzlich der zentrale Spielplatz vollständig neu gestaltet.
Fehrbach kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken.
Am 8. Juni 1969 wird Fehrbach mit anderen Vororten nach Pirmasens eingemeindet, kehrt also nach fast 150 Jahren wieder zur „Bürgermeisterei Pirmasens“ zurück, der es vor 1820 bereits angehörte. Danach hat man Fehrbach zu Rodalben geschlagen; 1837 wird der Ort selbstständige Gemeinde.
Militär und Kriege bestimmen häufig die Historie. Bereits am Anfang stehen Blutzeugen. An den Gemarkungsgrenzen von Petersberg, Höheischweiler und Fehrbach ist ein 1759 in Form eines Prismas gehauener Grenzstein zu finden, der auf jeder Seite ein Wappen trägt: das badische, das hanau-lichtenbergische und das zweibrückische. An dieser Stelle erhebt sich zur Frankenzeit ein Staffelstein, ein „Zeichen des Rechts und Orts der peinlichen Gerichtsbarkeit, das Blutbanns“, wo manchem armen Teufel sein letztes Stündlein verkündet wird.
Eine Urkunde, in der Fehrbach erwähnt ist, stammt aus dem Jahr 1589.
Darin heißt es, dass in Fehrbach Kinder des lutherischen Pfarrers Rassmann aus Pirmasens ansässig sind und Zinsen an das Amt Lemberg bezahlen. 1578 wird in einer anderen Urkunde von ausgeliehenen Kapitalien der Kapelle Rosenberg berichtet. Die Hungersnot von 1635 bis 1638 (Dreißigjähriger Krieg) entvölkert auch Fehrbach. Um 1640 sollen, einer Überlieferung nach, noch zwei Mädchen im Ort gelebt haben. Erst 1680 wird Fehrbach als Wohnort wieder erwähnt. Laut einer Urkunde im Pirmasenser Archiv wohnen in Fehrbach wieder fünf Familien. Zum Wiederaufbau des Landes rufen die Herrschaften nunmehr reformierte Schweizer ins Land. Um 1715 lässt sich eine Anzahl katholischer Tiroler Familien bei den ebenfalls katholischen französischen Aussiedlern in Fehrbach nieder. Noch heute werden die "Fehrbacher" im Pirmasenser Volksmund "Tiroler" genannt.
Als Pirmasens 1741 Garnison wird, marschieren jeden Tag Grenadiere aus Fehrbach nach Pirmasens zum Exerzieren. Am Soldatenberg erhält jeder der „Soldaten“ ein Stück Land. Mit der Kriegserklärung Frankreichs 1792 erfahren die Bewohner Fehrbachs wiederum Leid und Not, erst recht bei der Schlacht um Pirmasens ein Jahr später.
Mit der Beendigung der Schreckensjahre kann sich Fehrbach zu einem Dorf entwickeln. Wie überall blüht die Land- und Weidewirtschaft auf. In Fehrbach entstehen jedoch fast nur kleinbäuerliche Betriebe. Die meisten Fehrbacher sind Bauarbeiter und Handwerker, die sich auswärts ihr Brot verdienen.
Das ändert sich auch nicht wesentlich, als die Schuhindustrie sich entwickelt. Der Erste Weltkrieg bringt erneut viel Leid über den Ort. Nach einer kurzen Blütezeit danach vertreibt der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges die Fehrbacher sogar von Haus und Hof. Sie finden vorwiegend in Mainfranken Unterkunft. Der Ort selbst übersteht den Krieg ohne nennenswerten Schaden.
Nach der Eingemeindung geht der nunmehrige Stadtteil, mit einem bedeutenden Industriegebiet mit Pirmasens nahezu zusammengewachsen, einer neuen Blütezeit entgegen, wie sie eingangs beschrieben ist.