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Nagelschmiedsbergtreppe

Jugendforum: Audioguide

Auf den Punkt gebracht Ι Uff de Punkt gebrung

Standort Nagelschmiedsbergtreppe, Fußgängerzone

Hallo und herzlich willkommen!

Bei jeder Station des Rundgangs  „Auf den Punkt gebracht“ hörst Du Menschen aus Pirmasens, die hier leben oder arbeiten. Sie möchten Dich auf einen besonderen Punkt im Stadtgebiet hinweisen. Am Ende erklären sie Dir noch ein Wort in Pirmasenser Mundart.

Sei neugierig auf das, was sie Dir zu erzählen haben. Der Rundgang „Auf den Punkt gebracht“ hat noch 15 weitere Stationen.

Durch die Pirmasenser Innenstadt ziehen sich gestaffelt im Abstand von 200 m übereinander drei Felsbänder.  Das hat zur Folge, dass man die einzelnen Felsstufen mühsam umgehen muss, um auf die nächst höhere zu gelangen, was sehr umständlich und zeitraubend ist. Daher haben die Pirmasenser vor 300 Jahren angefangen Treppen in den Fels zuhauen, um die beschwerlichen Wege für Fußgänger abzukürzen. Diese Treppen sind typisch für die Stadt. Das ist bis heute so geblieben über alle baulichen Veränderungen hinweg. Sie helfen die Höhenunterschiede zu überwinden. Manchmal sehen sie verspielt oder zweckmäßig aus.

Die Nagelschmiedsberg-Treppe war und ist einfach und zweckmäßig. Ihre Treppenstufen sind in Absätze unterteilt und besaßen früher in der Treppenmitte ein gusseiserenes Treppengeländer. Die Geländer-Pfeiler schlossen nach oben mit Pinienzapfen ab.

Sportlich rutschten viele Schüler sehr schnell nach unten. Dabei berührten sie nur mit dem Po das Geländer und streckten die Beine zur Seite. Wer nicht rechtzeitig beim nächsten Geländepfeiler absprang, den traf schmerzhaft der Pinienzapfen. Wenn alles gut ging wurde abgestiegen und ganz schnell auf dem nächsten Geländerabschnitt wieder aufgesessen und weitergerutscht. So bewegten sich die Treppengleiter in Windeseile über eine Strecke von ca. 500 m nach unten.

Schaut man von der Fußgängerzone nach oben, stehen die Häuser gestaffelt am Berg. Dabei kommt es vor, dass vor den Augen das vordere Haus mit seinem Schornstein mit dem dahinterliegenden Haus verschwimmt. Und schaut man nebenan auf die Treppe, so kann man verstehen, wenn die Pirmasenser damals erzählten, dass sie durch die Schornsteine auf die Küchentische greifen konnten, um die vergessenen Haustürschlüssel herauszuholen. Was natürlich ein Scherz war.
Pirmasenser Mundart: "Bagaasch"

Das Wort wurde bereits im 16. Jahrhundert aus dem Französischen übernommen. Ursprünglich für Koffer und Gepäck, wurden mit der Bagage auch die wenig geachteten Menschen bezeichnet, die den Troß mit Gepäck begleiteten. Die spätere Verwendung für Pack und Gesinde wird im Pirmasenser Sprachgebrauch abgemildert.  „So e Bagaasch“, meint eine Gruppe von Menschen, die nicht im Sinne des Ausrufers handeln.

Der Bärmesener Dialekt wird an allen Stationen gelesen von Denise Wilzius.