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Kaffeetreppe
Jugendforum: Audioguide
Auf den Punkt gebracht Ι Uff de Punkt gebrung
Station an der Kaffeetreppe, Grünanlage
Hallo und herzlich willkommen!
Bei jeder Station des Rundgangs „Auf den Punkt gebracht“ hörst Du Menschen aus Pirmasens, die hier leben oder arbeiten. Sie möchten Dich auf einen besonderen Punkt im Stadtgebiet hinweisen. Am Ende erklären sie Dir noch ein Wort in Pirmasenser Mundart. Sei neugierig auf das, was sie Dir zu erzählen haben. Der Rundgang „Auf den Punkt gebracht“ hat noch 15 weitere Stationen.
„Der Schuh der hat uns groß gemacht, drum Schuh und Schuster nicht veracht“
Dieser Spruch steht an einem Brunnen in unserer Stadt. Er ist bedeutende für den Anfang und den Aufstieg zur Schuhmetropole Pirmasens. In der Gründerzeit gab es mehr als 600 Schuhfabriken und Zulieferbetriebe und die Schornsteine haben fleißig geraucht.
Angefangen hat alles nach dem Tod des Landgrafen Ludwig IX. Der größte Arbeitgeber war nicht mehr da und die Uniformen seiner Grenadiere wurden nicht mehr gebraucht. Es heißt, ein Grenadier mit Namen Joß, der gelernter Schuhmacher war, fing an, aus den alten Uniformen Schuhe herzustellen, die sogenannten „Schlabbe“, ein Stoffschuh mit dünner Ledersohle. Die Schuhe mussten oft repariert werden und so bekamen die Pirmasenser den Spottnamen „Schlabbeflicker“.
In dieser Gasse wohnte früher ein reicher Bauer, der es sich leisten konnte, einmal im Monat Kaffee zu rösten. Der Duft zog die Gasse entlang und die Treppen hoch. Zu dieser Zeit sprach man daher nur von der Kaffeegasse und den Kaffeetreppen. Der Name wurde bis heute beibehalten.
In der Kaffeegasse Nr. 12 steht ein kleines Haus, ähnlich dem in dem auch die Grenadiere mit ihren Familien wohnten. Vorstellbar ist auch, dass darin eine kleine Schuhmacherwerkstatt eingerichtet war. Blickt man nun nach oben, so steht die ehemalige Schuhfabrik Kopp wie eine Trutzburg auf dem Fels. Ein guter Vergleich zwischen der Anfertigung der Schuhe per Hand im kleinen Häuschen und der großen Schuhfabrikation, bei der mehrere 100 Leute arbeitsteilig mehrere tausend Paar Schuhe im Monat fertigten.
Europas größte Schuhfabrik, die Firma Rheinberger, steht ein Stück die Straße hinauf auf der linken Seite. Allein hier waren 2000 Mitarbeiter beschäftigt, 1,8 Millionen Schuhe im Jahre herzustellen. Heute ist nach gründlicher Sanierung ein Mitmach-Museum, das Dynamikum, neben der Tourist-Info und anderen Mietern untergebracht.
Pirmasenser Mundart: "Nischdel"
Unzertrennlich mit dem Schuh verbunden ist dieser Ausdruck der Pirmasenser Mundart. Die sogenannten Einbändlerinnen fügten den Schnürsenkel in die fertig gezwickten Schuhe, um diese zum Verkauf bereitzustellen. Den Schuh-Nichtel, schnell und in immer gleichem Muster in die Schnürschuhe einzufädeln war eine besondere Handfertigkeit der Pirmasenser Schuhmädchen.
Der Bärmesener Dialekt wird an allen Stationen gelesen von Denise Wilzius.