Zentrale Gedenkstätte am Bahnhofsvorplatz nach dem Entwurf des Künstlers Clas Steinmann, 2014 

Opfer des Nationalsozialismus

Opfer des Nationalsozialismus

Liste der Pirmasenser Opfer des Nationalsozialismus

Die Liste der Pirmasenser Opfer des Nationalsozialismus wurde erstellt, um das namentliche, öffentliche Gedenken an die Pirmasenser Mitbürgerinnen und Mitbürger zu ermöglichen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Die Liste stellt einen "work in progress" dar und wird durch weitere Recherchen ergänzt.  Maßgeblich für die anfängliche Recherche war das Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945), wobei sowohl Pirmasens als Geburtsort als auch Wohnort berücksichtigt wurde. Eine Ausarbeitung der dort aufgeführten Namen finden Sie in gesonderter Form im Buch "Juden in Pirmasens - Spuren ihrer Geschichte", in der Druckform erstellt von Frank Eschrich. Die nachfolgende Liste beinhaltet sowohl die im Holocaust ermorderten Pirmasener Opfer als auch die durch das Nationalsozialistische Regime Verfolgten nach dem bisherigen Recherchestand. Auf die jeweiligen Gedenkseiten verlinkt, sind die Namen, denen bereits im Stadtbild gedacht wird. Die in Klammern gesetzten Zahlen bezeichnen die Quellen der Wohnadressen. Die Quellen sind im Anhang aufgeführt.

Quellen

(1) „Verzeichnis der Juden, Mischlinge 1. & 2. Grades, die am 01.09.1939 (am Tage der Räumung) in Pirmasens gewohnt hatten“, „Verzeichnis der Juden die bei der Wiederbesiedlung (August 1940) nicht nach Pirmasens zurückgekehrt sind“, „Juden, die aus dem KZ entlassen wurden“, „Verzeichnis der heute festgenommenen und über die Grenze gebrachten Juden“,  „Verzeichnis der am 11.11.1938 festgenommen Juden, die am 11.11.1938 nach Ludwigshafen a. /Rh. abtransportiert wurden“, „Verzeichnis der bisher von polnischen Juden innegehabten Wohnungen in Pirmasens“, „Verzeichnis der Judenhäuser in Pirmasens“. Diese Quellen, oben wiedergegeben unter ihren Originalbezeichnungen, entstammen der Akte „A 001.53/0, Band I, Judengesetzgebung und sonstige Maßnahmen der Rassenpolitik des 3. Reiches, Allgemeines" des Stadtarchivs Pirmasens.
(2) „Judenliste Pirmasens-Stadt“ vom 17.11.1938. A 001.53/0, Band I, Judengesetzgebung und sonstige Maßnahmen der Rassenpolitik des 3. Reiches, Allgemeines. Stadtarchiv Pirmasens-
(3) Gesamtliste Pirmasenser Juden. Sie beruht auf den Melderegistereinträgen bis 1920 sowie dem „Verzeichnis der heute festgenommenen und über die Grenze gebrachten Juden“, dem „Verzeichnis der Juden, Mischlinge 1. & 2. Grades, die am 01.09.1939 (am Tage der Räumung) in Pirmasens gewohnt hatten“, darin Ergänzungen vom 12.12.1940. Die Gesamtliste wurde im Jahr 2001 vom Stadtarchiv Pirmasens zusammengestellt.
(4) „Adressbuch der Stadt Pirmasens 1925/26“, Druck und Verlag W. Neumann, Pirmasens. Stadtarchiv Pirmasens, Handbibliothek, Adressbücher Lfd. Nr. 10
(5) „Einwohnerbuch der Stadt Pirmasens 1936“, Druck und Verlag W. Neumann, Pirmasens. Stadtarchiv Pirmasens, Handbibliothek, Adressbücher Lfd. Nr. 15
(6) Kennkarten- und Ausreiseanträge 1938 – 1940, Stadtarchiv Pirmasens
(7) Liste der „Sichergestellten Werte anläßlich der Protestaktion gegen Juden“ vom 03.12.1938, Stadtarchiv Pirmasens A 001.53/0

Datenlage

Allgemein kann über die Datenlage festgestellt werden, dass bis zum Jahr 1920 und ab 1936 bis 1941 die Adressen der Pirmasenser Bevölkerung gut dokumentiert sind. In der Zeit zwischen 1920 und 1936 sind allerdings nur wenige Quellen erhalten. Die noch verbliebene jüdische Bevölkerung wurde insbesondere durch die ab 1936 verstärkt einsetzende staatliche Repression gesondert erfasst und unter rassistischen Merkmalen von der damaligen Stadtverwaltung Pirmasens geführt. Daher sind die Daten der „Judenliste Pirmasens-Stadt “ (17.11.1938) sowie des Einwohnerbuchs der Stadt Pirmasens von 1936 besonders relevant für die Darstellung der Judenverfolgung in Pirmasens und für dieses Buch.

Die in der Opferliste wiedergegebenen Adressen stellen Momentaufnahmen dar. Es ist daher möglich, dass die hier aufgeführten Holocaust-Opfer zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedliche Wohnadressen in Pirmasens innehatten. Wo dies eindeutig zuordenbar war, wurde die letzte bekannte Wohnadresse vor der Deportation verwendet.