Zauber der elsässischen Mundart: „E Wihnachtsowe im Zug“

Der inzwischen 76-Jährige Liedermacher, Komponist und Autor wird „hiwwe un driwwe vum Rhin“ für seine tiefgründigen Lieder und Gedichte hochgeschätzt. Der für seine sonore, einfühlsame Stimme bekannte Sänger aus Hoerdt versteht es wie wenige andere, das benachbarte Elsass mit seinen nicht nur musikalischen Traditionen auf fröhliche, mitreißende Weise als direkten Verwandten des alemannischen Badens vorzuführen. Nicht umsonst ist er Träger der „Brezel d’Or“, der „Goldenen Brezel“, mit der er für seine Verdienste um die elsässische Muedersprooch ausgezeichnet wurde. 

Begleitet wird er bei dem Konzert von seinen Musikerfreunden Isabelle Loeffler, Sylvain Piron und Dany Franck, die an den zahlreichen Instrumenten, darunter Hackbrett, Flöte, Mandola und Nyckehlharpa mit Virtuosität glänzen.

Das Publikum im Elisabeth-Hoffmann-Saal darf sich auf einen musikalischen Abend der besonderen Genüsse freuen. Das Ensemble nimmt die Gäste mit auf eine Reise durch das tiefverschneite heimelige Elsass. Die Geschichte spielt in einem kleinen Regionalzug, ein paar Stunden vor Heiligabend. Im letzten Wagen sitzen noch einige Fahrgäste. Das eindringliche Geräusch der Räder, die auf den Schienen rollen, ist einschläfernd. Es schneit. Ein Gespräch beginnt. Erinnerungen kommen allmählich zum Vorschein; das Erleben der kleinen Leute, der Unbedeutenden. Auch sie erleben Weihnachten, aber fern des Rampenlichts der Medien und der Gesellschaft.

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Auf einen Blick: Das Mundart-Konzert „E Wihnachtsowe im Zug“ findet am Sonntag, 1. Dezember 2024, im Elisabeth-Hoffmann-Saal des Forum Alte Post statt. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Eintrittskarten (inklusive Garderobengebühr) gibt es zum Preis von 14, ermäßigt sieben Euro, im Vorverkauf im Forum Alte Post (Telefon: 06331/2392716; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de) oder im Internet unter www.pirmasens.de/kultur . Die Abendkasse öffnet um 17 Uhr.

Zur Person: Roland Engel wurde im Juni 1948 im elsässischen Bischheim geboren. Bis 1976 schrieb er Chansons und Theaterstücke auf Französisch, danach widmete er sich hauptsächlich dem Dialektlied. Für dieses Engagement wurde er 1980 mit dem „Goldene Bretzel“ als Liedermacher ausgezeichnet. Von 1962 bis 1993 war er Schauspieler am Elsässischen Theater in Straßburg. Als Autor, Komponist und Interpret kreierte er regelmäßig neue Stücke; auf Elsässisch in der Adventszeit, auf Französisch in der Fasnachtszeit.

Isabelle Loeffler wurde im Mai 1961 in Straßburg geboren. Als Erzählerin, Polyinstrumentalistin und Autodidaktin hat die Autorin und Komponistin 2010 ihre erste CD „Coeur de Châtaigne“ aufgenommen, nachdem sie sich zunächst speziell mit traditioneller Musik beschäftigt hatte.

Sylvain Piron wurde im November 1951 in einem abgelegenen Winkel der Normandie geboren. Er ist Wahl-Elsässer und kam in den 70er-Jahren mit dem diatonischen Akkordeon und der traditionellen Musik in Berührung. Er trennte sich zwar nie von seinem Akkordeon, was ihn aber nicht daran hindert, auch andere Klänge zu erproben: Dudelsack, Flöten aller Art, Nyckelharpa und andere ungewöhnliche Instrumente. Er komponiert, singt und führt Volkstänze zusammen mit seiner Frau Catherine an.

Dany Franck wurde 1957 in Wissembourg geboren. Da er zum Tanzen zu faul war, entschied er sich dafür, andere zum Tanzen zu bringen, und das tut er seit über 35 Jahren in verschiedenen Gruppen rund um Hagenau und Straßburg.