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Horeb: Ausbau der Spitalstraße startet am 10. März unter Vollsperrung

Das Projekt ist mit geschätzten Gesamtkosten von rund 1,27 Millionen Euro veranschlagt. Zunächst erneuern die Stadtwerke die Versorgungsleitungen für Gas-, Wasser- und Strom inklusive der Netzhausanschlüsse. Nach Angaben der Stadtwerke wird es zu geplanten Versorgungsunterbrechungen kommen. Betroffene Anlieger werden darüber vorab rechtzeitig informiert. Bis voraussichtlich Ende November bleibt sowohl der Kinderspielplatz als auch die Hunde-Freilauffläche gesperrt.

 

Zeitgleich beginnt die Kolonne der Firma Peter Groß Bau mit den Arbeiten. Die Planungen – sie stammen aus der Feder des Ingenieurbüro Thiele – sehen vor, dass die Spitalstraße nach der kompletten Erneuerung zum verkehrsberuhigten Bereich umgewidmet wird.

 

In den kommenden acht Monaten werden auf einer Strecke von 172 Metern Fahrbahn und Gehwege ausgebaut sowie die Straßenentwässerung erneuert. Trottoir und Straße werden mit grauen, die 22 Stellplätze für PKW mit anthrazitfarbigen Betonsteinen gepflastert. In den beiden Einmündungsbereichen kommen spezielle, hochbelastbare Pflastersteine zum Einsatz. Sie verfügen über einen Verschiebeschutz, der horizontalen und vertikalen Belastungen durch den Autoverkehr standhält. Die Beleuchtung wird mittels sechs LED-Leuchten vom Typ „Luma“ modernisiert. Nach dem Abschluss der Arbeiten werden rund 1 570 Quadratmeter Verkehrsfläche erneuert sein.

 

Im Vorgriff auf den Ausbau hat das Tiefbauamt die Sanierung des maroden Hauptkanals erfolgreich abgeschlossen. Er stammt aus dem Jahr 1900 und wurde auf dem betroffenen Abschnitt von gut 140 Metern mittels sogenanntem Schlauchliner instandgesetzt.

 

Das Projekt innerhalb des laufenden Straßenausbauprogramms ist mit geschätzten Gesamtkosten in Höhe von 1,27 Millionen Euro veranschlagt. Davon entfallen rund 750 000 Euro auf den eigentlichen Straßenbau. Dessen Finanzierung erfolgt über wiederkehrende Beiträge. Die Maßnahme wird aus Mitteln der Städtebauförderung bezuschusst. Die Kosten der Kanalsanierung hat mit Investitionen in Höhe von rund 120 000 Euro zu Buche geschlagen. Die Mittel wurden über den Sonderhaushalt Abwasserbeseitigung finanziert. Weitere 400 000 Euro werden die Stadtwerke in die Erneuerung der Wasser-, Gas- und Stromversorgung investieren.

 

 

Stichwort: Die Spitalstraße stellt die Verbindung von der Kloster- zur Herzogstraße dar. Zu den bekanntesten Adressen gehörte einst an dieser Stelle der „Horebhof“. Er war aus abgebrochenen Mauern und Balken der landgräflichen Hauptwache in der Hauptstraße entstanden, die am 10. Juni 1790 versteigert und abgerissen worden war. Die Vergnügungsstätte „Horebhof“ avancierte schnell zum beliebten Ausflugslokal. Das Anwesen umfasste Wohnhaus, Gastwirtschaft, Kegelbahn, Tanzsaal, Backhaus, Brennerei und Futterküche. Im Jahre 1866 wurde das Gebäude von der Stadt erworben und in ein Krankenhaus umgestaltet, im Volksmund Spital genannt. Danach wurde auch die Gasse benannt. Ab 1900 war das Gebäude ein Pfründnerhaus mit 30 Insassen.