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Handwerker statt Gymnasiasten: Leibniz wird umgebaut

Schwerpunktmäßig fließen die Mittel in die energetische Sanierung, die Neuinstallation der Haustechnik, die Verbesserung des Brandschutzes sowie die Erneuerung der Fachsäle. Das Maßnahmenpaket wird voraussichtlich bis Sommer 2025 in mehreren Abschnitten realisiert. In den zu Ende gehenden Ferien sind 14 Firmen auf der Baustelle aktiv.

Bereits im Jahr 2016 wurde mit der Dämmung der Speicherdecke mittels Steinwolle ein erster wichtiger Schritt zur Einsparung von Energie und Vermeidung von Treibhausgasen umgesetzt. Größter Schwachpunkt sind aktuell die 257 Fenster, die ursprünglich einfachverglast sind und außerdem über einen für die Isolierung ungünstigen Metallrahmen verfügen. Im Herbst 2021 wurde mit dem Austausch entlang der Luisenstraße begonnen; in der ersten Hälfte der Sommerferien 2024 erfolgte der dritte von insgesamt fünf Bauabschnitten. Dabei wurden 40 Fenster an der Fassade der Dankelsbachstraße erneuert. Die neuen zweiflügeligen Kunststofffenster mit Oberlicht sind dreifachverglast und hochwärmedämmend.

Fast sieben Jahrzehnte nach Indienststellung des Gebäudes weist das Leibniz-Gymnasium insbesondere aufgrund einer erheblich verschärften Gesetzeslage Nachbesserungen beim Brandschutz auf. Um im Ernstfall das zügige Flüchten aus allen Unterrichtsräumen zu ermöglichen, sind Nachbesserungen erforderlich. Dazu sind umfangreiche bauliche Maßnahmen notwendig. In enger Abstimmung mit der Schulleitung wurde ein Konzept erarbeitet, das den Charakter des Hauses mit dem großzügigen Foyer und dem offenen Treppenhaus beibehält.

In einem ersten Schritt wurde im vergangenen Herbst eine Fluchttreppe aus Stahl installiert, um einen unabhängigen Rettungsweg in den Pausenhof zu schaffen. Im Vorfeld wurden entsprechende Durchbrüche sowie der Einbau von Türen ausgeführt. Parallel dazu wurden auch im Inneren Umbauten vorgenommen, um den Treppenturm auch bei verrauchtem Treppenhaus im Hauptgebäude benutzen zu können. Dazu zählt u.a. der Einbau von Flucht- und Bypass-Türen sowie das Aufstellen von Brandwänden. In der kommenden Woche startet der Einbau von 22 Rauchschutztüren in den Fluren mit entsprechenden Detektoren.

Ertüchtigt wird auch die Elektrik, die am Rande der Belastbarkeit ist. Dazu wird eine neue Niederspannungshauptverteilung installiert. Die Hauptverteilung sitzt künftig im Keller. Von dort aus werden die Kabeltrassen in alle Gebäudeteile geführt. Über die Decken in den Fluren werden sukzessive alle Verbraucher wie etwa Beleuchtung, Rauchschutztüren und Klassensäle versorgt. Neben der elektrischen Versorgung werden gleichzeitig auch Datenleitungen zur Steuerung der Verschattungen etc. mit eingezogen. Sämtliche Decken in den Fluren werden künftig mit abgehängten Decken ausgestattet. Die Lamellen dienen nicht nur dem Brandschutz, sondern der Verbesserung von Raumakustik und dem Schallschutz.

Grundlegend saniert werden die Fachsäle für Chemie und Physik samt Lehr- und Vorbereitungsräumen. Die Arbeiten umfassen den Einbau neuer Elektrik und Lüftungsanlagen sowie die Erneuerung der Fußböden. Momentan werden die Schülertische mit Wasser, Elektro und Gas versorgt, außerdem die Abluftanlage mit Außenschornstein für die Chemikalienschränke und Digestorien eingebaut. Nach der Möblierung, die voraussichtlich im Oktober erfolgt, kann in den Räumen und Labors wieder experimentiert werden.

Auch nach Ende der Sommerferien sind die Handwerker noch in der Schule beschäftigt – mit Rücksicht auf den Unterricht dann allerdings mit weniger lärmintensiven Arbeiten wie malern und streichen. Im Hintergrund laufen beim Gebäudemanagement die Planungen für das kommende Jahr. Dann sollen die restlichen Fenster und Verschattungen sukzessive erneuert, die Klassensäle an die modernisierte Elektroverteilung angeschlossen, und das derzeit gesperrte Treppenpodest zum Pausenhof saniert werden.