Aufnahme Song für Pirmasens mit großem Publikum

Beethoven-Zyklus: Oliver Kern spielt sämtliche 32 Klaviersonaten

Die Klaviersonaten sind so etwas wie Ludwig van Beethovens musikalische Biografie. Die Arbeit an den Stücken, die er zwischen 1796 und 1823 veröffentlicht hat, umspannt fast sein gesamtes Wiener Komponistenleben, und auch schon vorher in Bonn hatte der noch fast kindliche Komponist drei erstaunlich originelle Sonaten ohne Opuszahlen publiziert. Keiner anderen Gattung seines Œuvres widmete er sich so ausgiebig. Nur dem Streichquartett blieb er ähnlich lange treu. Verwunderlich ist das nicht, schließlich war das Klavier eben das Instrument, mit dem Beethoven auch als Virtuose und Improvisator grenzüberschreitenden Ruhm erlangte. Und so erhob er nicht nur die Klaviersonate als Kompositionsform in ganz neue Sphären, sondern verpasste auch dem Instrument selbst einen Evolutionsschub in Richtung des heutigen Konzertflügels, den es ansonsten vielleicht nie gegeben hätte. Bis heute gehören Beethovens Sonaten zum unverzichtbaren Kern jeglicher musikhistorischer Bildung aller solistischen Konzertprogrammierung und jeder pianistischen Ausbildung.

 

Als Konzertmarathon ist die seltene zyklische Aufführung der 32 Beethoven-Klaviersonaten besonders ungewöhnlich und spektakulär. Für das Vorhaben konnte die Mozartgesellschaft Pirmasens-Zweibrücken-Bitsch mit Oliver Kern einen äußerst renommierten Pianisten gewinnen. Der Schwabe, Jahrgang 1970, ist Professor für Klavier an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Sein Repertoire umfasst mehr als 30 Klavierkonzerte. Gastspiele führten ihn auf diverse Kontinente. Das Besondere an den insgesamt acht Konzertabenden in Pirmasens, Zweibrücken und Hornbach wird sein, dass die Beethoven-Sonaten nicht chronologisch präsentiert werden, sondern der Pianist die Werke nach unterschiedlichen Schaffensperioden und Charakteren gruppiert.

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Auf einen Blick: In Kooperation mit der Mozartgesellschaft lädt das Kulturamt am Samstag, 8. März 2025, zum Konzertabend „Die 32 Klaviersonaten Beethovens“ in den Elisabeth-Hoffmann-Saal ein. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Die Abendkasse öffnet um 17 Uhr. Eintrittskarten (inklusive Garderobengebühr) gibt es zum Preis von 23, ermäßigt zwölf Euro. Die Gemeinschaftskarte für alle acht Konzertabende kostet 150, ermäßigt 80 Euro. Tickets gibt es im Vorverkauf im Forum Alte Post (Telefon: 06331/2392716; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de) oder im Internet unter www.pirmasens.de/kultur .

 

Die Termine im Überblick:

Freitag, 21. Februar, 19.30 Uhr, Hornbach, Klosterkirche

Samstag, 22. Februar, 18 Uhr, Hornbach, Klosterkirche

 

Samstag, 8. März, 18 Uhr, Pirmasens, Forum Alte Post

Sonntag, 9. März, 18 Uhr, Zweibrücken, Stadtmuseum, Herzogsaal

 

Freitag, 28. März, 19.30 Uhr, Hornbach, Klosterkirche

Samstag, 29. März, 18 Uhr, Zweibrücken, Stadtmuseum, Herzogsaal

 

Freitag, 11. April, 19.30 Uhr, Hornbach, Klosterkirche

Sonntag, 13. April, 18 Uhr, Pirmasens, Festhalle

 

 

Zur Person: „Subtil und präzise, aber dennoch beseelt und temperamentvoll“ – so titelte die Süddeutsche Zeitung das Spiel von Oliver Kern. Der bei Wan Ing Ong, Rudolf Buchbinder und Karl-Heinz Kämmerling ausgebildete Pianist Oliver Kern konzertiert in renommierten Sälen wie dem Musikverein und dem Konzerthaus Wien, dem Teatro alla Scala in Mailand, der Sala Santa Cecilia in Rom, der Musikhalle Hamburg, dem Münchner Herkulessaal, der Stuttgarter Liederhalle, dem Konzerthaus Berlin, dem Frankfurter Kaisersaal, der Salle Gaveau in Paris, dem Saitama Arts Theater Tokyo, dem Seoul Arts Center oder der Century Hall Beijing.

 

Besonders am Herzen liegt ihm die Interpretation von Werken Johannes Brahmsʼ. Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen sind der Gewinn des 2.  Preises (ein erster wurde nicht vergeben) beim ARD-Wettbewerb in München 1999 sowie der 1. Preis beim Internationalen Beethoven-Wettbewerb Wien 2001 hervorzuheben.
Mehr als 30 Klavierkonzerte hat Oliver Kern im Repertoire und spielt als Solist mit Orchestern wie dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Orchester des Bayerischen Rundfunks, dem RSO Wien, dem China National Symphony Orchestra, dem New Japan Philharmonic Orchestra, dem Korean National Symphony Orchestra oder dem Stuttgarter Kammerorchester. Produktionen und Konzertmitschnitte bei diversen Rundfunkanstalten dokumentieren das breite Spektrum seiner Aktivitäten zwischen Bach und Lachenmann, zu denen auch der Bereich der Kammermusik gehört.


Zu seinen Veröffentlichungen zählt die bei Nimbus Records zusammen mit Julius Berger erschienene Doppel-CD „Inspired by Bach“. Nach seiner Tätigkeit als Professor für Klavier am College for Music der Hanyang University Seoul sowie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg lehrt Oliver Kern seit 2012 als Professor für Klavier an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt.
Mit dem Klavierpart in John Neumeiers „Die Kameliendame“ zu Werken Chopins gab Oliver Kern im Frühjahr 2024 sein Hausdebüt an der Wiener Staatsoper.