Zentrale Gedenkstätte am Bahnhofsvorplatz nach dem Entwurf des Künstlers Clas Steinmann, 2014 

Gedenkprojekt

Pirmasenser Gedenkprojekt

Zur Erinnerung an durch das nationalsozialistische Regime verfolgte Pirmasenser Mitbürgerinnen und Mitbürger

Zentrale Gedenkstätte am Bahnhofsvorplatz nach dem Entwurf des Künstlers Clas Steinmann, 2014 
Zentrale Gedenkstätte am Bahnhofsvorplatz nach dem Entwurf des Künstlers Clas Steinmann, 2014 © Stadt Pirmasens

Die Stadt Pirmasens hat es sich zur Aufgabe gemacht, Schicksale von Menschen, die durch das nationalsozialistische Regime verfolgt und ermordet wurden, in der Erinnerung lebendig zu erhalten. Im Januar 2013 fasste der Stadtrat den Beschluss, dieser bedeutungsvollen Anforderung mit der Errichtung einer Gedenkstätte gerecht zu werden.

Für die Ausgestaltung der Gedenkstätte wurde ein künstlerischer Wettbewerb ausgelobt, für den insgesamt 27 Entwürfe eingereicht wurden. In einer ersten Preisgerichtssitzung am 21.10.2013  wurde daraus eine engere Auswahl von fünf Entwürfen bestimmt. Diese fünf Entwürfe wurden über einen Zeitraum von vier Wochen im Rathaus ausgestellt, damit die Öffentlichkeit in den Entscheidungsprozess eingebunden werden konnte. Die Bürger konnten über Stimmzettel für jeden Entwurf zu  entscheidenden Fragen wie der Wirkung auf junge Menschen, der Auswahl des Standortes, der Erkennbarkeit des Bezugs zum Thema, der emotionalen Wirkung des Entwurfs sowie der Integration der multimedialen Elemente eine Rangfolge abgeben und/oder eigene formulierte Eindrücke und Meinungen äußern. Es stellte sich heraus, dass der von der Öffentlichkeit am besten bewertete Entwurf mit dem Abstimmungsergebnis des Preisgerichts übereinstimmte. Als erster Preisträger wurde der Entwurf „Stelen“ des Künstlers Clas Steinmann aus Trier festgelegt. Der zweite Preis wurde an die Künstlergemeinschaft Sebastian Böhm, Trier, und Susanne Zils, Berlin, für den Entwurf „Scherbenepitaph“ vergeben. Am 24.02.2014 beschloss der Stadtrat die Umsetzung des Siegerentwurfes „Stelen“. Die feierliche Einweihung der Gedenkstätte fand am 24. September 2014 statt.

Gedenkarbeit

In Anbetracht der Tatsache, dass mittlerweile eine Generation herangewachsen ist, für die der Nationalsozialismus ganz und gar Geschichte ist, ergibt sich für die Stadt Pirmasens die Intention, mit dem geplanten Projekt eine neue Art der Erinnerungskultur zu gestalten, die insbesondere jüngere Menschen ansprechen soll, sich mit dieser Thematik zu befassen. Es gibt immer weniger Überlebende dieser Zeit, die ihre Erlebnisse schildern und damit an die jüngere Generation weitergeben können. Daher fehlen vielen jungen Menschen mangels  lebensnaher, anschaulicher Erzählungen von Zeitzeugen konkrete Impulse, sich mit den Ereignissen dieser Zeit auseinanderzusetzen.

Umso wichtiger ist es den Verantwortlichen der Stadt Pirmasens, einen besonders ansprechenden Weg zu finden, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Schicksale davon betroffener Menschen aufrecht zu erhalten und Methoden zu entwickeln, wie diese Erinnerung jugendgerecht vermittelt und damit in die Zukunft getragen werden kann. Das Projekt soll außerdem variabel, jederzeit erweiterbar und damit offen für die Zukunft sein.

Zentrale Gedenkstätte, dezentrale Gedenkorte

Das Konzept sieht dafür, neben der zentralen Gedenkstätte am Bahnhofsvorplatz, Erinnerungstafeln im Stadtbild vor,  dezentrale Gedenkorte, die an die individuellen Schicksale der Opfer erinnern, dort wo sie gelebt und gearbeitet haben.

Ablesen des QR-Codes
Stelen am Bahnhofsvorplatz, Tafeln mit QR-Code 

Über einen QR Code auf den Erinnerungstafeln können mit dem Smartphone die recherchierten Schicksale verortet und auf der zugehörigen Webseite abgerufen werden. Durch den Einsatz dieser modernen Medien soll das oben beschriebene Ziel, insbesondere junge Menschen zu erreichen, realisiert werden. Begleitend dazu werden  pädagogische Konzepte erarbeitet, um eine entsprechende Projektarbeit an den Schulen zu fördern.


Kontakt zur Mitarbeit und Unterstützung

Das Pirmasenser Gedenkprojekt wird vom Stadtarchiv und dem Arbeitskreis "Geschichte der Juden in Pirmasens" betreut. Der Stadt und dem Arbeitskreis ist es wichtig, dass an weitere Opfer des Nationalsozialismus erinnert wird. Wer daher etwas über die Schicksale der Verfolgten weiß oder in Erfahrung bringen möchte, kann sich mit dem Stadtarchiv oder mit dem Arbeitskreis in Verbindung setzen unter:

Peter Felber (Stadtarchiv)

+49 6331 84-2299

Karola Streppel (Arbeitskreis)

+49 6331 6818815

Frau riecht an einer Tasse 

Aktuelles Gedenken

Termine und neue Projekte im Pirmasenser Gedenkprojekt.

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Projektarbeit

Das Stadtarchiv bietet als federführendes Amt im Pirmasenser Gedenkprojekt themenbezogene Workshops für Schulklassen an.

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Rundgang am Stelendenkmal

Der Rundgang am Stelendenkmal führt über 11 Stationen und beinhaltet sowohl das Schicksal der jüdischen Familien als auch die besondere Thematik der jeweiligen Standorte.

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Dezentrale Gedenkorte

Neben der zentralen Gedenkstätte am Bahnhofsvorplatz konnten inzwischen mehr als 40 Gedenktafeln verwirklicht werden.

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Opfer des Nationalsozialismus

Liste der Pirmasenser Opfer des Nationalsozialismus

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